13. Tag in Hanoi
Geschafft-die erste Woche!
Was für eine Woche! Früh um sechs muss ich raus und dann frühstücken wir. Peti mag meist nur ein halbes Baguette und Joghurt. Dann müssen wir auch schon los. Seit gestern bringe ich Peter selbst in den Kindergarten. Dort lief es von Tag zu Tag besser. Gestern Morgen wollte mich Peter nicht gehen lassen, aber am nachmittag war er guter Dinge. Er wolle am Freitag sogar in der Kita Mittagsschlaf machen, leider hat er das am Abend wieder revidiert, aber das ist ein gutes Zeichen für die nächste Woche.
Der Unterricht läuft auch gut an. Fünf Stundsen am Stück ist recht anstrengend, vor allem läuft es hier nicht mehr mit „Schwellendidaktik“, was heißt, dass man sich auf der Türschwelle überlegt, was man im Unterricht macht. Drei Stunden Vorbereitung brauche ich auf alle Fälle und dafür muiss ich mir noch Freiräume schaffen. Bisher ging es von der Kita wieder ins Goethe und dann musste ich Peter erst einmal am Computer parken. Das ist nicht sehr effektiv und es bleibt weiterhin viel zu tun am Abend. Dann läuft unser Nachmittagsprogramm. ich spiele ein wenig mit Peter, dann gehen wir einkaufen und dann geht es auch schon wieder ins Bett.
Inzwischen habe ich auch einen Mietvertrag und bin polizeilich gemeldet. Gleich am Mittwochabend hatte ich Besuch von der Polizei, aber die wollten nur eine Kopie vom Mietvertrag und den Pässen und dann haben sie sich wieder verabschiedet.
Mein Vermieter kam jeden Tag und wollte sein Geld, aber erst heute bekam der die Millionen, dafür hat dann am Dienstag der Elektiker noch den Boiler in Ornung gebracht und am Mittwoch wurde das Internet zum Laufen gebracht und heute habe ich den Vertrag von meinen Kollegen prüfen lassen. Und heute schlägt dann Mr. Hoa auch schon wieder eine Stunde eher auf als verabredet, entschwindet dann aber mit seinen 27 Millionen ganz glücklich sehr schnell wieder.
Die erste Woche ist geschafft und so treffen wir uns wieder mit Chung und ziehen los in die Altstadt. Peter wollte zum Grillresaturant und danach gehen wir zusammen in den Lenin-Park. Hier ist großer Trubel, denn hundert Familien sind hier, Kinder toben, fahren Elektro-Autos oder skaten. Am Eingang treffen sich vielleicht 20 Frauen zur Pogymnastik und hinten wird getanzt. Ein Ghettoblaster spielt heiße Tango oder Salsa Rhytmen, dazu gibt es dann ein oder zwei Lehrer und man kann unter Anleitung gleich unter Lenins angesicht seine runden schieben. Vielleicht ist dies ein Leninpark, der sogar dem alten Herren selbst gefallen hätte.
Peter gefällt es hier und will noch gar nicht nach Hause, doch es ist schon 21 Uhr und wir haben noch unser Abendprogramm vor uns. Peter hat endlich Spaß an der warmen Dusche und ich wasche dabei die Wäsche. Bei den 35 Grad und den 100 % Luftfeuchtigkeit braucht Peter hier täglich zwei Kollektionen an Klamotten und so muss ich jeden Tag waschen. Anfangs haben ich dann die Sachen im Zimmer aufgehängt, doch dann ist sofort die ganze Wohnung nass, also nutze ich jetzt die Leine aus der Terrasse.
Gestern und heute schien sogar die Sonne, nicht richtig klar und grell, aber doch immerhin. Ansonsten ist der Himmel immer leicht bis mäßig bedeckt und wir hatten einen heftigen regenguss in dieser Woche.
Nachdem Peter dann gewaschen ist gibt es noch Abendprogramm, eine gute halbe Stunde muss ich vorlesen und dann setze ich mich wieder an die Vorbereitungen füpr den Unterrricht. Dafür habe ich in der Woche immer bis 23.30 gebraucht, aber heute bin ich einfach zu müde und verschwinde mit Peter zusammen unter dem Moskitonetz, morgen ist ja schließlich kein Unterricht.
Die ganze Woche war also recht stressig und ich bin nicht einmal dazu gekommen, Bilder zu machen, ich hoffe, dass ich das am Wochenende nachholen kann.