7. Tag in Hanoi
Endlich eine Wohnung
Um holt zehn holt uns Luong, die Ex-Kindergärtnerin ab und wir fahren in Richtung Ho Chi Minh Museum ab. Die Astraßen sind erstaunlich leer, nur rund um das monumentale Mausoleum staute es sich. Der „Vater des vietnamesischen Volkes“ hat keinen Feiertag heute, sondern muss Überstunden machen. Mit sowjetischer Technik, gegen seinen letzten Willen einbalsamiert muss er heute Überstunden machen. Sonst hat das Museum nur vormittags drei Stunden geöffnet, jetzt am langen Kampfwochenende den ganzen Tag. In Bussen kommen die Leute aus dem ganzen Land, um sich dann hier in einer langen Reihe aufzustellen und dann im besten Zwirn durch die auf 18 Grad gekühlte Halle in Dreierreihen zu marschieren.
Die Wohnung liegt im Viertel dahinter. Häuser drängen sich hier, wie in ganz Hanoi dicht an dicht. An der Straße sollte man wegen des Verkehrs- und Straßenlärms nicht wohnen, in den engen Gassen nach hinten wird es mit jedem Meter ruhiger. Und in eine solche biegen wir ein, dann geht es weit nach hinten und wieder links in eine Sackgasse. Am Ende ein eisernes Rolltor, ein schmaler gang und ein kleines Häuschen, zwischen größeren eingebaut. Hier gibt es dann ein größeres Zimmer von 20 qm, ein Vorzimmer von 12 qm und eine winzige Küche und ein Bad. Die Bude ist relativ dreckig und in den Gängen steht Gerümpel, aber das Dach überzeugt mich, 30 qm Terrasse, aber auch die muss gereinigt werden. In den Räumen ist es kühl, sodass keine Klimaanlage benötigt wird, ein großer Deckenventilator sorgt für Frische. Ich glaube wir wollen die Zimmer, die 4, 5 Millionen kosten, das sind etwas über 200 Dollar. Internet soll es auch geben, das funktioniert aber noch nicht.
Gegen 13 Uhr sollen wir die Schlüssel bekommen, also haben wir noch eine gute Stunde Zeit. Mit dem „che om“ geht es dann wieder zurück zum Hotel und ich packe schnell alle Sachen zusammen und dann wieder zurück im Taxi zur Wohnung. Mr. Hoa, der Vermieter ist auch schon da und überlässt mir den Schlüssel und verschwindet. Er spricht kein Wort Englisch und ich kein Vietnamesisch und Verständigung läuft nur über Die Kindergärtnerin Luong per Telefon.
Wir packen unsere Sachen in den Schrank und ich fange an, sauber zu machen, zuerst das winzige Bad und die genauso kleine Küche, dann unsere beiden Zimmer. danach sieht es schon etwas wohnlicher aus. Die total verdreckte Terasse muss noch warten.
Am Nachmittgag bekommen wir wieder Hilfe. Eine weitere Freundin kommt samt Mutter vorbei und wir gehen auf große Shopping Tour. Zuerst geht es in einen riesigen Supermarkt am Westsee. Hier kaufen wir Bettzeug, Reinigungsequipement und Kopfkissen. Dann geht es in die Stadt.
Hier besorgen wir ein Moskitonetz. Peter wurde trotz Mückenschutzmittel im Hotel total zerstochen, vietnasmesische Mücken stehen total auf kleine Kinder, das war gut für mich, aber nicht gut für Peter. Ob es in der Stadt Malaria und Dengie-Fieber gibt, darüber streiten sich die Leute hier, einige behaupten ja, andere sagen nein, besser ist es also vorzusorgen.
Am Abend stelle ich fest, dass das warme Wasser nicht funktioniert und auch kein Internet aus der Wand kommt, aber wir haben ja auch noch nicht bezahlt. Ich rufe den Vermieter an und fordere Nachbesserung, vorher gibt es kein Geld und schließlich will er die gesamte Miete für sechs Monate auf einen Haufen und das sind 4, 5 Millionen Dong (180 Euro) für den Monat und 27 Millionen fürs halbe Jahr.
Am Abend fallen wir dann beide müde ins eigene Bett und die Mücken müssen uns in Ruhe lassen.