11. Tag: Volle Straßen, leere Straßen
73 Kilometer von Jingdong nach Zhenyuan bei allerschönstem Wetter bis 25 Grad, recht hügelig mit ungefähr 600 Höhenmetern
Lausig kalt ist es, wenn man an der Nudelstube auf seine Nudeln wartet, nur gut, dass danach gleich ein kleiner Anstieg kommt und die Sonne langsam höher steigt. Schon wenig später fallen die ersten Hüllen und heute scheint es recht warm zu werden.
Mit dem gestrigen Pass haben wir auch wieder eine Klimascheide überschritten. Hier auf dieser Seite gibt es deutlich mehr Bananen, der Bambus am Straßenrand ist riesig hoch mit dicken Rohren und überall wächst Zuckerrohr auf den Feldern.
Leider teilen wir uns die Straße heute mit vielen Fahrzeugen, viele Busse und PKWs sind unterwegs, ich glaube aber, das ist nicht immer so hier in der Gegend, sondern das ist der Heimreiseverkehr nach den Feiertagen.
Nach zwei Stunden auf dem Rad über leicht Hügel wird es dann auch wieder etwas ruhiger. Immer gibt es etwas zu sehen an der Straße. Frauen die im Fluss Gemüse waschen oder ein kleiner Markt in einer kleinen Ortschaft. Überall wächst jetzt viel Zuckerrohr und auf einigen Feldern sind die Bauern dabei, die dicken Stangen gerade zu schneiden und in dicken Bündeln abzutransportieren.
Mittags finden wir einen netten sonnigen Platz und brühen uns Kaffee auf und essen nur Kekse und Obst. Bananen und Mandarinen, direkt vom Erzeuger, sind viel leckerer als zu Hause in Berlin.
Nachmittags werden die Hügel etwas heftiger und die Landschaft wird wieder etwas schöner. Manchmal fahren wir durch kleine Bambushaine im Schatten der hohen Büsche.
Gegen 15 Uhr erreichen wir Zhenyuan, eine recht neue kleine Stadt, die fast nur aus Hotels zu bestehen steht. Allerdings sind die Straßen wie leer gefegt, man sieht nur wenige Leute und weiterhin sind alle Läden geschlossen. Manchmal kann man einen Blick durch eine geöffnete Tür erhaschen und sieht große Familien um den Esstisch sitzen. Der Rest der Stadt erscheint uns hier wie eine Geisterstadt, breite Straßen, moderne Gebäude, keine Menschen, nur eine Windböe treibt einen Staubwirbel vor sich her.
Wir müssen zwei große Runden im verlassenen Ort drehen, bis wir endlich das einzige geöffnete Restaurant finden, dort geht es aber dann recht belebt zu und unsere Gerichte kommen auch recht schnell und wie nicht anders zu erwarten ist alles super lecker und wir lassen, völlig unchinesisch, keine Reste auf dem Teller zurück.
Den Rest des Abends klemme ich mich an den Computer, nach vier Tagen gibt es hier endlich wieder Internet und ich muss meinen chinesischen Freunden noch allen Neujahrsgrüße schreiben, Bilder bearbeiten und die letzten Tage ins Netz stellen…….
Am 5. März 2010 um 01:34 Uhr
sehr intiresno, danke