Zweiter Tag in Bangkok
Gestern wollte ich ja noch mehr von den unterschiedlichsten Touristen erzählen und bin dann in Richtung der süßen Mädels aus den Restaurants und Bars vom rechten Wege abgekommen. Also gut, zurück zu den Touris hier, eigentlich ist Khaosan Road ein Platz für alle, unterschiedlich ist allerdings die Verweildauer auf dieser Flaniermeile. Da gibt es die Pauschal und Normaltouristen, die bleiben meist nur für eine Stunde oder zwei oder für einen Abend auf dem Boulevard. Das können ganze Familien und Leute jeglichen Alters sein, fein säuberlich gekleidet mit einer Treckinghose und einem sauberen T-Shirt oder Tropenhemd, je nach Alter. Auf der anderen Seite der Zeitskala rangieren Althipies und Pseudoaussteiger, die sich hier versuchen den Rest des Lebens aufzuhalten, meistens ist die Aufenthaltsdauer aber eher finanziell limitiert. Diese erkennt man an den den weiten Beutelhosen, die nicht sehr sauber wirken müssen, man ist ja schließlich alternativ und entsprechend ist auch die lockige Haarpracht oder die echten Dreads. Die angepappten Dreads findet man dann bei den Urlaubshippies und für die ist die Khaosan Road nur eine Zwischenstation zu einem einsamen Strand, preiswert und mit abendlichem Grill und Vollmond-Technoparty, billigen Übernachtungen und viel Alkohol.
Natürlich gibt es auch Thais hier auf der Meile und das sind nicht nur die hübschen Mädels aus der Bar und die anderen Verkäufer und Verkäuferinnen, auch die Bangkoker gucken hier ab und zu mal vorbei oder treffen sich abends in einer Bar.
Dann gibt es auch noch Touristen aus anderen asiatischen Ländern, vor allem aus Korea und Japan und zunehmend auch aus China. Diese zeichnen sich nach wie vor durch feinstes Fotoequipement und konsequent auf dem Bauch getragenen Rucksäcken aus. Meistens steht den jungen Mädels das Erstaunen über diese bunt und offene Welt hier im Gesicht und wenn die Mädels dann trotz der Warnungen von Bekannten und Verwandten dazu hinreißen lassen ein paar Cocktails zu nehmen, dann können auch diese sich abends zu berauschten, wild tanzenden Bestien entwickeln.
Dann dürfen natürlich nicht die alleinreisenden Männer jeglichen Alters fehlen und die zeigen sich natürlich hier auf der Straße nicht mehr alleinreisend, sondern meist in Begleitung leichter Bekleidung (welch schööönes Wortspiel), also mit jungen oder auch nicht mehr ganz so jungen allein stehenden Frauen aus Thailand, Händchen haltend und mehr oder weniger spendierfreudig.
Und dan kommen wir dann auch langsam zum abendlichen Wahnsinn auf der Khaosan Road. Wenn es dunkel wird und die Leuchtreklamen die Nacht zur Diskothek machen, dann fängt der Bär hier an zu toben. Ohne ein unsittliches Angebot kommt man gar nicht uin die Straße, den dort stehen die Tuktuk- und Taxifahrer und kenne angeblich die schärfsten Bars und Shows. Ein Geheimtipp ist die Ping-Pong-Show, habe mich noch nie getraut zu fragen was da eigentlich passiert und vielleicht weiß ja einer meiner Leser die Antwort.
Auf der Straße sind noch mehr Leute, als am Tage und man kommt kaum noch durchs Gewühl. Jetzt gibt es noch mehr kleine Bars, eigentlich keine richtigen Bars, sondern nur ein gruppe von Plastihockern und ein Wagen mit Mixgetränken Hier kann man dann superstarke Drinks zu superguten Preisen konsumieren und die Grundlage für eine fröhliche Nacht schaffen. Die Shops und Läden bieten weiter alles möglich feil, bis gegen 24 Uhr und dazwischen drängen sich dann noch Straßenhändler mit Hängematten oder Minoritätenfrauen mit Pseudo-Silberschmuck und Holzfröschen, denen man mit einem Holzklöppel ein Gequake entlocken kann.
Ich verbringe den Abend nach einem langen Spaziergang dann auch bei ein paar Drinks und einem genialen scharfen Roten Curry, muss aber recht zeitig wieder zurück ins Hotel, denn morgen früh geht es recht zeitig zum Flughafen und dann zurück nach Berlin.