17. Tag: Flussmelancholie II
Bootsfahrt von Pakbeng nach Huay Xai, gutes Essen und ganz viel Zeit zum Lesen, Schlafen, Kaffee trinken und Sudoku lösen bei anfänglicher Frische und dann 25 Grad und Sonne
Die Hähne im Dorf haben uns verschont, doch das Frühstück im Hotel ist mehr als mager, aber wir haben ja keine Fahrradkilometer vor uns, sondern einen weiteren Tag auf dem Mekong, und dieser beginnt schon recht zeitig.
Gegen 8 Uhr stapfen wir den schmalen sandigen Weg zum Ufer wieder hinunter und schon fünf Minuten später tuckern wir dann weiter zu unserem letzten Ort hier im schönen Laos. Heute Morgen ist es schon fast unangenehm kühle auf dem Fluss und wir packen uns in alle verfügbaren Klamotten ein. Für ein Schläfchen ist es nach dem ruhigen Tag gestern und der langen ruhigen Nacht noch etwas zeitig, also sitzen alle über ihren Büchern oder lösen Sudoku oder dösen einfach so vor sich hin.
Viel gibt es nicht zu erzählen von der Flussfahrt, der Mekong fließt halt mal mehr oder weniger träge vor sich hin und in den wenigen kleinen Stromschnellen hat der Schiffer am Ruder ordentlich zu tun, um das richtige Fahrwasser zu halten. Am Ufer gibt es auch nicht zu viel zu sehen, nur ab und zu ein winziges Dorf oder ein paar Wasserbüffel oder ein paar am Strand spielende Kinder, ansonsten nur Dschungel, Berge und Wasser.
Das Mittagessen ist wieder grandios, die Frau des Schiffers beweist immer wieder ihre Qualitäten und nach dem reichen Mahl können wir uns dann kaum noch bewegen und dann ist auch wieder die Zeit für einen kleinen Mittagsschlaf. Jetzt sind auch die Temperaturen angenehmer als am Morgen, aber die Sonne hat fast bis halb 12 gebraucht, um den Dunst und die Kühle einigermaßen aufzusaugen.
Die Fahrt bis nach Huay Xai dauert länger als geplant und die Sonne senkt sich schon langsam wieder, als der Ort endlich auftaucht. Am Ufer warten bereit einige Taxi-Tuktuks, auf die wir das Gepäck verladen. Den Preis für die kurze Fuhre muss ich hart verhandeln, bin aber in einer schlechten Position, da die Koffer ja schon alle im Auto verstaut sind. Letztlich einigen wir uns auf 15.000 Kip, aber es stellt sich heraus, das ich gar nicht mit dem Fahrer, sondern mit Schlepper des Kais verhandelt habe, dieser steckt dann dem Fahrer vor meinen Augen 5.000 Kip zu und 10.000 in die eigen Tasche und ich schimpfe wüst auf Deutsch vor mich hin, aber ich bin mir sicher, dass der Gauner verstanden hat, was ich mit „XDFRZULIGGI!!!“ und „ÖLJVsch….UZTIVC“ ausdrücken wollte.
Nach dem reichen Mittag sieht es wieder einmal nicht so gut aus mit einem dicken Abendhunger und so setzen wir uns in ein gemütliches Lokal am Mekong und haben nur ein paar kleine Sachen zu essen.
Und wieder einmal heißt es Abschied nehmen von einem netten Land mit vielen schönen Erlebnissen und freundlichen und offenen Menschen und ich hoffe, dass sich im nächsten Jahr die Gelegenheit zu einem weiteren Besuch bietet.