11. Tag: Über 1000 Hügel
100 km und 1200 Höhenmeter von Oudomxai nach Muang Khua am Fluss entlang, angenehmes Wetter bis 25 Grad
Da wir das Frühstück vorbestellt und angezahlt haben, dauert es heute keine fünf Minuten, bis wir die gebratenen Eier auf dem Tisch haben und so kommen wir auch recht zeitig und pünktlich los. Das Wetter sieht wieder einmal unentschlossen aus, doch zumindest für Luang Prabang hat der Internet Wetterbericht Sonnenschein vorausgesagt.
Um so angenehmer ist es an diesem frischen Morgen, dass es erst einmal kräftig nach oben geht, danach folgen wir in einem romantischen Tal dem kleinen Fluss, doch die Straße am Ufer geht ständig auf und ab. Diese ganzen kleinen Hügel sind böse und gemein, denn sie sind zu kurz, als dass man mit Schwung wieder hinauf kommen würde, kurz vorher muss man immer noch schalten und kräftig strampeln. Auf der anderen Seite geht es dann auch nur wieder 50 Meter runter und dann gleich wieder hoch. Das zehrt nach und nach dann doch an den Kräften, vor allem gibt es das einzige Restaurant erst nach knapp 70 Kilometern. Dazwischen liegen zwar jede Menge kleiner Dörfer, aber da hier die Touristen nur in Bussen durchfahren, gibt es natürlich auch keine Restaurants. Der normale Laote hier auf dem Dorf hat natürlich kein Geld für „auswärtiges“ Essen und so wird in jedem der kleinen Haushalte gekocht. Das passiert meist auf der Straße oder vor der Hütte, wo kleine Feuer prasseln. Oft wird auch nur ein kleines Stück Fleisch gegrillt und dazu gibt es Klebereis, der schon am Morgen zubereitet wird.
Zum Mittag gibt es eine kräftige Nudelsuppe und ein wenig Trockenfleisch vom Stand gegenüber, gegrillte Eier und ein mit Pilzen gemischter Seetangpudding. An die lokalen Spezialitäten trauen wir uns nicht ran, aber die getrockneten Maden und das gegrillte Eichhörnchen sehen darunter noch am genießbarsten aus, natürlich nur aus unserer limitierten europäischen Sichtweise.
Mit viel zu vollem Magen geht es dann in die letzten zweihundert Hügel, einmal machen wir noch in einem Schnapsbrennerdorf Pause. In großen Fässern steht die aus Klebereis angesetzte Maische, in einem überdachten Gestell brennt ein Feuerchen mit der Destille darauf. Auch diese ist nur ein altes Fass mit einem Wok oben darauf, durch den Kühlwasser geleitet wird. Im Fass kondensiert dann der Alkohol und wird gleich vor Ort in 20 Liter Kanister abgefüllt. Das Resultat, noch lauwarm, schmeckt aromatisch und lecker und har gute 40 Prozent Alkohol. Gleich 5 oder 6 dieser Brennereien befinden sich hier nebeneinander und jede hat eine Kapazität von 80 Litern am Tag, na dann: Prost.
Während wir uns über die letzten Kilometer schleppen, ist in den kleinen Dörfern schon Feierabendstimmung. Die Laoten stehen überall herum und halten kleine Schwätzchen und an den Waschstellen herrscht Hochbetrieb. Endlich erreichen wir dann auch Muang Khua am Nam Ou Fluss, doch im Hotel gibt es noch keinen Strom, als zeihen wir noch um die Ecke auf ein kaltes Beer Lao, dann geht es schnell unter die Dusche und etwas müde zum Abendessen und dann noch müder zurück ins Hotel, wo der Strom schon wieder abgestellt wurde.