4. Tag: Im subtropischen Wunderland
46 km von Ganlanba nach Menglun, ein kleiner Berg, 456 Höhenmeter, 18 bis 25 Grad, Besichtigung des Botanischen Gartens
Die Nacht war katastrophal, denn gegen halb eins kehrten die Jugendlichen aus den Nachbarzimmern zurück, natürlich ordentlich angeheitert und dann geht es in Stöckelschuhen den Gang hoch und runter und Türen knallen und es dauert fast zwei Stunden bis wieder Ruhe einkehrt. Na wartet liebe jugendliche Freunde, wir müssen zeitig raus!
Um sieben Uhr stehen wir dann auf und auch wir können laut sein, sogar sehr laut und ich denke nach 5 Minuten haben wir alle nächtlichen Ruhestörer wach gerüttelt und sorgen noch gut eine halbe Stunde dafür, dass sie auch nicht so schnell wieder einschlafen können.
Frühstück gibt es in einer Nudelbude auf der Straße und danach kommt auch unsere Gepäckfahrerin von gestern wieder und ich bespreche mit ihr den Tag. Sie ist nicht sehr begeistert, dass sie auf der Hälfte der Strecke warten soll, aber es wird ziemlich bergig und Gerlinde hat deshalb ja extra das Fahrzeug angefordert.
Die Strecke heute ist nicht lang, aber es geht dann einige kräftige Hügel hinauf und als gelinde dann aufs Auto will ist die Fahrerin natürlich nicht wie verabredet da, sondern bis zum Ziel vorgefahren, hat das Gepäck im Hotel abgeladen und sich mit voller Besatzung auf den Rückweg gemacht. Sie sei so schlecht bezahlt argumentiert sie und lässt uns im regen stehen. Aber China ist nicht China, wenn nicht alles organisierbar ist, also halte ich ein Fahrzeug an und so kommen wir auf den Berg bis zu den Ananasfeldern. Nach einer üppig fruchtigen Zwischenmahlzeit fahren wir dann weiter bis ins nächste Dorf und dort findet sich auch ein Transfer bis zum Hotel für Gerlinde. Der Rest der Truppe radelt bis in den Ort. Die Mädels schlagen vor, eine üppige Mittagsmahlzeit einpacken zu lassen u8nd dann im Hotel mitten im Botanischen Garten zu essen. So machen wir es dann und haben auf einer kleinen Wiese vor dem Hotel alle zusammen ein schönes Picknick zu dem sich recht schnell eine ganze Herde stolzer Pfaue gesellt, die unsere Reste komplett recyceln.
Der Rest des Tages gehöt dem wirklich wundervollen botanischen Garten. Auf einem riesigen Gelände gibt es Pflanzungen zu unterschiedlichen Themen. Gleich am Eingang befindet sich der Bambusgarten, wo wie die unterschiedlichsten Sorten und Gattungen dieser Art bewundern können, in verschiedensten Größen und Formen.
Besonders toll ist der Palmengarten an einem See mit schönen Wasserrosen, die gerade in schönster Blüte stehen. Nicht so interessant für den Laien sind die medizinischen Pflanzen, dafür ist es am Ufer des Sees etwas bunter.
Nach langem Spaziergang und einem kurzen Nickerchen am See fahren wir dann zum Essen noch einmal in die Stadt. Hier gibt es eine hervorragende halboffene Straßenküche mit leckersten Speisen, von denen man kaum genug bekommen kann. Hervorzuheben ist besonders eine Art geräuchertes und gedämpftes Schweinefleisch, aber auch die anderen Gerichte sind vorzüglich gegart. Eigentlich möchten wir noch länger im Lokal bleiben und noch ein oder zwei Bier trinken, aber es gibt keine Toilette in der Nähe und so müssen wir vorzeitig abbrechen. Im Dunkeln schaffen wir es bis zum Park und sorgen für gute Bewässerung des wasserliebenden Bambusses und dann geht es nach einem kurzen Ausflug ins Internet ins Bett.