20. Tag: Blessuren auf der Holperpiste
70 Kilometer von Meikthila nach Kalaw auf löchrigster Piste bei knapp 30 Grad, Transfer nach Kalaw
Die Ausfahrt aus Meikthila ist eine der schönsten Streckenabschnitte auf der Tour. Eine schmale Straße führt durch kleine Dörfer und die Straße ist rechts und links mit dicken Bäumen gesäumt. Fahrzeuge gibt es kaum, nur ein paar Burmesen auf dem Fahrrad und ein paar Mopeds teilen die Allee mit uns. Leider ist die Freude nicht ganz ungetrübt, denn schon kurz nach dem Start fällt Ulrike die Lenkertasche vom Rad, sie fährt darüber und holt sich beim Sturz einige unschöne Blessuren. Zum Glück alles nur Schürfwunden und nach ein paar Kilometern im Bus kommt sie wieder aufs Rad und auf die Straße zurück.
Vorbei geht es heute wieder an der Bahnlinie und wir haben wieder das Glück den einzigen Zug am Tage abfahren zu sehen, doch viel interessanter ist das Leben am Bahnübergang: Pferdekutschen, hoch beladene Ochsenkarren und ein geschminkter Mönch, der wohl eher in ein Nonnenkloster gehört, als in die dunkelrote Mönchsrobe.
Die Straße wird langsam immer schlechter und löst sich dann zeitweise ganz auf und so ist es trotz der flachen Strecke recht anstrengend, zumal es heute wohl auch der heißeste Tag auf der Tour ist. Nach dem Mittag holpern wir dann noch 20 Kilometer weiter über eine völlig aufgelöste Piste, dann haben die ersten die Nase voll und steigen auf den Bus um.
Nur Frank kämpft sich einsam heute bis auf die halbe Höhe des Anstieges hoch, doch dann fängt es schon wieder an dunkel zu werden und die letzten Kilometer bis Kalaw fahren wir dann alle auf dem Bus und kommen dann wieder im Dunkeln an. Die Stadt liegt auf 1300 Metern Höhe in den Bergen und so ist es hier wesentlich kälter als in der Ebene und das abendliche Thermometer zeigt, als wir zum Abendessen schlendern, gerade einmal 12 Grad an. Entsprechend muss man sich dann auch in ein paar mehr Decken einkuscheln, aber dann kann man in der frischen Bergluft um so besser schlafen.