19. Tag: Am Rande der Welt und ein Hotel mit dem Charme einer Bahnhofshalle

60 Kilometer und 900 Höhenmeter von Bagan bis zum Mt. Popa,  Bustransfer nach Meikthila, 18 bis 28 Grad und Sonne

 

Die Ebene hinter Bagan zählt zu den ärmeren Regionen des Landes. Das liegt einmal am Klima, denn außerhalb der Regenzeit gibt es hier kaum Wasser und entsprechend karg ist die Vegetation. Es gibt ein paar karge Felder und viel Gestrüpp und Palmen. Entsprechend ärmlich sind die kleinen Dörfer und Siedlungen und wir bekommen ja hier immer noch den Teil zu sehen, der direkt an der Straße liegt und man mag sich vorstellen, wie die Verhältnisse in kleinen Dörfern sind, die weit ab der Verkehrsrouten liegen.

Aus diesem Grunde halten wir hier in einem kleinen Dorf, das ich schon vom letzten Jahr kenne, durch Zufall hatten wir hier eine Lehrerin kennen gelernt und Schulmaterial dagelassen. Das tun wir auch dieses Jahr. Ein großer Karton mit Stiften und heften, die wir in China eingekauft haben überlassen wir den Lehrern und Schülern eines kleinen Dorfes. Hoffen wir, dass die Lehrer und die Schüler das Beste daraus machen. Zum Dank werden die zusammen gelaufenen Schüler noch einmal formiert und schmettern für uns die Nationalhymne Myanmars.

Viel Palmen gibt es hier an der Straße, an einigen führen Leitern nach oben du es wird Palmsaft geerntet. Aus diesem wird dann Palmzucker hergestellt oder direkt an der Straße Schnaps gebrannt. Beides ist sehr lecker, der Palmschnaps klar und Beigeschmack wie ein Wodka und wohl auch ohne größere Nachwirkungen. Bei den kleine Manufakturen am Straßenrand gibt es auch Mühlen, hier wird Sesam oder Erdnüsse gemahlen und zu Öl gepresst. Das Vorgehen mit der schweren Steinmühle, die von Rindern gezogen wird ist recht mühselig und meistens ist an der nächsten Palme noch eine „Ersatzbatterie“ angebunden.

Am frühen Nachmittag erreichen wir den Mount Popa. Das ist ein heiliger buddhistischer berg und Zentrum der Nat-Urreligion, von der ich schon berichtet habe. Auf dem Gipfel befinden sich zahlreiche Tempel die dem Buddhismus und dem Natkult zugehörig sind und Pilger werden zu Hauf in Lastwagen angekarrt. Das besondere an dem religiösen Objekt ist, dass der berg von vielen Affen bewohnt wird. Diese sind außerordentlich frech und attackieren mitweilen schon die Pilger, um an mitgeführte Bananen oder Nahrungsmittel zu kommen. Während ich unten am Berg wieder einmal Josts Fahrrad flicke, diesmal findet sich wenigstens ein Dorn als Ursache und noch ein paar Schaltungen nachstelle, wird der Lebensmittelstand nebenan gleich zwei Mal von den Affen angegriffen, die sich dann jeweils mit einer großen Staude Bananen von dannen machen.

Den Rest des Tages verbringen wir im Bus auf dem weg nach Meikthila, wegen der schlechten Straße zieht sich die Strecke fast drei Stunden hin. Zu sehen gibt es nicht viel, denn es herrscht tiefste Dunkelheit draußen, nur ab und zu ein Dorf mit Straßenrestaurants zieht vorbei. Gegen 20 Uhr, nach einem Abendessen in einem angenehmen Lokal erreichen wir dann das „Honey Hotel“. Der Name klingt wesentlich besser als der Schuppen aussieht, die Gänge und Zimmer haben den Charme einer Bahnhofshalle, die Zimmer und Flure sind hoch und kahl und die Einrichtung ist mehr als spartanisch. Wie auch immer, die betten sind sauber und es gibt lauwarmes Wasser aus der Dusche, dann fällt eh wieder der Strom aus und für burmesische Verhältnisse haben wir ja schon mitten in der Nacht.

2 Reaktionen zu “19. Tag: Am Rande der Welt und ein Hotel mit dem Charme einer Bahnhofshalle”

  1. christa

    Da wird mir doch wehmütig ums Herz!! Macht es gut, viel Spaß!

  2. Hajo und Ilse Marie

    Das Zimmer am See war prima, der Sonnenaufgang über diesem noch besser!

    h.g. Hajo!

    Herzliche Grüße vor allem auch an Mehmen!
    Und natürlich an Michel, wenn Du ihn sehen solltest!

Einen Kommentar schreiben