15 Tag: Ruhetag in Xining
Spaziergang durch die Stadt, kleine Tempel und bunte Märkte und abends leckerer Feuertopf
Nach zwei Wochen nun unser erster richtiger Ruhetag, das Wetter sieht auch nicht mehr ganz so schlimm aus, es ist zwar wolkig, aber ab und zu bohren sich ein paar Sonnestrahlen durch die Wolkendecke. Zum Frühstück gibt es erst einmal viel Kaffee, dann kommt auch meine Studienfreundin Claudia und führt uns ein wenig herum. Von meiner letzten Visite hatte ich noch einen winzigen sehr schönen Tempel in Erinnerung, den hätte ich alleine nicht wieder gefunden, denn das Zentrum ist eine einzige Baustelle, die Hauptachse durch die Stadt über zwei Kilometer aufgerissen und es wird fleißig abgerissen und noch fleißiger wieder aufgebaut.
Obwohl dann alles schön neu aussieht, verliert mancher Straßenzug an Charakter, der leicht schmuddelige Charme fällt der Baumanie zum Opfer, die Touristen bedauern es, für die Anwohner ist es natürlich ein Fortschritt.
War der Markt früher eher ein Straßenmarkt mit wackeligen Buden und großen Karren voller Gemüse oder Obst, ist die Marktstraße sauber nach Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Trockenfrüchten sortiert. Dazwischen gibt es noch ein paar kleine Restaurants und unter anderem auch einen vorzüglichen Baotzeladen, mit einem halben Dutzend verschiedener Sorten.
Der gesuchte Tempel befindet sich in einer Nebenstraße und zum Eingang geht es über den Hof der Polizei. Im Haupttempel gibt es keinen großen Buddha oder Boddhisatva, sondern drei Heilige, die in nachgebildeten Höhlen meditieren. Besonders imposant sind die Wandfresko mit fast zehn Meter hohen Bildern aus der buddhistischen Mythologie, um einen Sakyamuni Buddha wurden hundert von kleinen Buddhas gemalt, aller bis ins kleinste Detail gemalt und ausgestaltet.
Neben Buddhisten und Moslems gibt es auch eine christliche Gemeinde und die scheint recht groß zu sein, gegen 11 Uhr soll der Gottesdienst beginnen und schon eine halbe Stunde vorher ist der Saal recht voll und um acht Uhr morgens hatte ein weiterer Gottesdienst schon stattgefunden.
Wir ziehen noch eine gute Stunde durch die belebten kleinen und großen Straßen und besuchen ein „Kaufhaus des großen Glückes“, das sind Shop in Shop Kaufhäuser in denen man wirklich alles finden kann und wirklich in einem kleinen Plüschtierladen schaut mich dann ein niedliches Schäfchen an, welches ich dann als Ausgleich für die verloren gegangene Maysie mitnehme. Noch bin ich mir über einen Namen nicht klar, vielleicht nenne ich es einfach wieder Maysie oder aber, weil es auch China stammt „Roter Oktober“ oder vielleicht einfach „Genosse“, ja das letztere gefällt mir, mal sehen, ob es dem Schaf auch gefällt.
Am Nachmittag besorge ich für Andreas noch eine Massage und setze mich an den Computer und ergänze mein Blog um ein paar Tage, dann kommt Claudia zurück und wir schwafeln noch zwei Stunden über das leben in China und Tibet im Allgemeinen und Besonderen.
Abends geht es dann ins Feuertopfrestaurant gleich neben an. Mit einer Person mehr kann man dann doch etwas reichhaltiger bestellen und besser schlemmen.
Feuertöpfe gibt es im ganzen Land, das Gericht ähnelt unserem Fondue, das heißt es gibt einen Topf mit Brühe, in dem verschiedenste Zutaten gegart werden. Wir wählen einen Topf mit zwei Hälften, in dem einen befindet sich eine dünne Fischbrühe und in der anderen Hälfte ein kräftiger Chili und Öl Aufguss. Wir wählen dazu ein wenig Lammfleisch, Fischbällchen, Wachteleier, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Tofu, Tofuhaut, Blattsalat, Rindfleischscheiben, Goldnadelpilze, Brokoli und irgend etwas habe ich bestimmt noch vergessen, aber wir sind gut satt geworden an diesem Abend.
Am 16. Oktober 2009 um 15:23 Uhr
Glückwunsch zur neuen Weggefährtin, dem chinesischen Schaf! Sieht sehr sympathisch aus.
Was heißt denn Schaf auf chinesisch? Vielleicht nennst Du es einfach so – falls aussprechbar… oder Xininga nach ihrem Stall?
Die Marke sieht mir allerdings bekannt aus, habbich auch schonmal im Bonner Kaufhof gesehen…
Am 24. Oktober 2009 um 10:09 Uhr
Ist da jemand kopfüber in einen Farbeimer gefallen?