88.Tag: 22. Juni 2009 „Beijing I“
Ein ruhiger Tag mit Shopping und Besichtigung des Himmelstempels
Nach dem langen Tag heißt es heute lange lange Schlafen und nichts anstrengendes unternehmen. Nach dem frühstück setzen wir dann den langehegten Entschluss um und klappern ein paar Läden ab, welche Elektrobikes anbieten. Hubert möchte am liebsten einen ganzen Container mit nach Österreich nehmen, aber für heute genügen uns drei Räder. Wir probieren unterschiedliche Modelle, einen schnellen roten flotten Flitzerroller für Barbara, ein richtiges Elektrofahrrad für mich und einen Lastesel mit zwei Akkupaketen für Hubert. Die neuen Bikes müssen natürlich eingefahren werden und schon sausen wir geräuschlos durch die Stadt.
Unser einziges Ziel heute bleibt der Himmelstempel, mit seinem charakteristischen runden Dach das Wahrzeichen Beijings im südlichen Zentrum der Stadt. Wegen der riesigen und wunderschönen Parkanlage treffen sich hier auch die Veteranen der Stadt zum Tanzen, Musik machen, Taichi-Ball spielen oder zu einer Runde am Schachbrett oder zum Karten spielen. Und dort zwischen den gar nicht so alten Veteranen zu schlendern macht immer riesigen Spaß. Chinas Rentner sind die jüngsten der Welt, da die alten Staatsbetriebe an Personal abspecken mussten, wurden viele Arbeiter schon mit Anfang 50 in Rente geschickt, jaja, das ist wahrer Sozialismus! Die jungen rentner nun treffen sich dann täglich und gehen in den Parks stundenlang ihren Hobbys nach.
Aber auch die Tempelanlagen sind immer wieder sehenswert, gemeinsam mit hunderten von chinesischen Touris ziehen wir über die Wege, die früher nur dem Kaiser oder hohen Beamten zugedacht waren.
Am Abend geht es dann auf einen kurzen Abstecher in den Hongjiao-Markt, den ich immer „Kaufhaus des Großen Glücks“ nenne, denn hier gibt es alles, was der Mensch nicht braucht, als Original oder Kopie zu tiefen Preisen, die immer noch verhandelt werden können und müssen.
Nach dem kleinen Kaufrausch dann der große Hunger und wir haben Glück in einem der Peking-Enten-Restaurants und bekommen noch eine der marinierten und in Kirschbaumholz geräucherten Tiere auf den Teller, als krönenden Abschluss eines ruhigen Tages.