87. Tag: 21. Juni 2009 „Langer Ritt in die Nördliche Hauptstadt“
151 frische Kilometer von der Mauer bis nach Beijing, 549 Höhenmeter und trotzdem schon um 15 Uhr frisch geduscht
Tatsächlich kommen wir schon um 5.00 Uhr morgens los, nach einer angenehmen Nacht war es gar nicht so tragisch, trotzdem komme ich erst nach einem Kaffee so richtig in Fahrt. Den gab es dann beim Frühstück nach 10 Kilometern, heißes Wasser war nicht aufzutreiben, aber der Instant Kaffee löst sich auch in Sojamilch.
In Gubeikou heißt es dann Abschied nehmen von der Großen Mauer, die uns in den letzten Tagen begleitet hat und dann wird es ein ganzes Stück bis Miyun ziemlich hügelig. Um schneller zu sein fahren wir die Hauptstraße, wegen Bauarbeiten wurden die Fahrzeuge unserer Spur umgeleitet und wir haben deshalb weniger Stress mit dem Verkehr.
Das Wetter ist komplett auf unserer Seite, ein Wolkenschleier hängt vor der Sonne und die Temperaturen steigen wohl nicht über 28 Grad, am nächsten Tag soll sich dann zeigen, was für ein glück wir hatten, da ballerte die Sonne dann mit 38 grad vom Himmel.
Die zweite Hälfte der Strecke ist flach wie ein Brett und wir kommen gut voran, vor dem 6. Ring machen wir ein zeitiges Mittagessen und dann kommen wir der Stadt schnell näher. Gegen 13.30 erreichen wir das Zentrum und hinein geht es in das Gewühl der Großstadt und auf den riesigen Alleen sechsspurig tobt der verkehr. Doch in Beijing lässt es sich gut radeln, überall gibt es Fahrradspuren und daran, dass niemand die Verkehrsregeln beachtet, gewöhnt man sich schnell.
Eine Ehrenrunde fahren wir dann auf dem Platz des Himmlischen Friedens, vor den historischen Museum steht wieder einmal eine rückwärts zählende Uhr, etwas mehr als 300 Tage sind es noch bis zur Eröffnung der Expo 2010 in Shanghai, ich werde dort sein, versprochen und natürlich wieder mit dem Rad. Diese Tour von Hongkong nach Beijing war einfach toll und abwechslungsreich. Anstrengend ging es am Anfang durch den bergigen Süden mit seinen Minoritätenvölkern und mehr kulturlastig war es um Shanghai und hier im Norden wird trifft man auf den Widerspruch von Moderne und Geschichte, Große Mauer und wirtschaftliche Sprünge.
Also liebe Leser, in den nächsten Tagen werde ich am Programm für die Wiederholungstour arbeiten, die Etappen werden kürzer, zur Expo gibt es ein spezielles Kurzprogramm mit elektrischen Fahrrädern für Gelegenheitsradlern, die Megaetappen werden ein wenig gekürzt, aber im großen und ganzen bleibt die Strecke so, wie wir sie gefahren haben.
Die letzten Kilometer legen wir dann noch bis zum Hotel zurück, dann um 15 Uhr stehe ich unter der Dusche und danach bleibt immer noch Zeit für einen Spaziergang und ein Restaurant mit Pekinger Gerichten findet sich auch gleich um die Ecke. Satt, müde und zufrieden, dass sind meine drei Attribut des Tages, die Tour ist gelaufen und wir sind gesund und gut gelaunt durchgekommen und mit wesentlich weniger Stress als im letzten Jahr bei Athen-Beijing.
Am 30. Juni 2009 um 18:13 Uhr
Lieber Thomas,
ich gratuliere Dir und Deinen Mitradlern – eine tolle Leistung!!! An der nächsten Tour (Shanghai – Peking) sind Ursel und ich interessiert, umso mehr, als Du die Etappen etwas entschärfen willst. Meinst Du, dass wir es schaffen können? Vielleicht kannst Du uns auf dem laufenden halten.
Liebe Grüße Heiner