46. Tag: 11. Mai 2009 „Anspannung und Entspannung“
Wieder 35 Grad und 108 Kilometer bei leichtem Rückenwind von Anqing nach Qingyang, dabei lasche 596 Höhenmeter
Auch heute kommen wir pünktlich los, in einer kleinen Straße gibt es ein schönes Frühstücksrestaurant mit Baotze, die wir uns mit einer Unmenge von Schülern teilen. Gegen halb Acht wird es richtig hektisch, Eltern, Schüler, Mopeds, Fahrräder tummeln sich in dichtem Gedränge auf der schmalen Straße in Richtung Schule oder schon wieder weg von dieser in Richtung Büro.
Die Stadt zu verlassen ist nicht ganz einfach, keiner kann uns den Weg genau erklären, die einen weisen nach links und die anderen nach rechts, also fahren wir gerade bis zum Yangtze und gucken wo die Brücke ist und dann geht es doch nach links. Leider ist die Brücke nur für die Autobahn, aber wir bekommen den Hinweis auf die Fähre, die dann auch eine halbe Stunde mit Autos, Mopeds und ein paar Fahrrädern den Fluss überquert.
Heute gibt es keine Alternative zur großen Straße, aber die ist gut ausgebaut, zum Teil schön schattig, wegen der langen Pappelalleen und nur dezent hügelig. Dazu weht eine frische Brise von hinten, die uns gut voran schiebt und auch der Verkehr ist nicht sehr stressig.
Mittag haben wir in Chizhou in einem Zeltrestaurant, die Hitze ist wieder fast unerträglich, man darf nicht vom Rad steigen, dann beginnt sofort der Schweiß in Strömen zu fließen oder sich aber nicht vom Ventilator im Restaurant wegbewegen.Doch nach einer Stunde müssen wir weiter, denn wir haben noch einmal knappe 50 Kilometer vor uns. Jetzt gibt es nur noch wenig Schatten spendende Bäume, aber ab und zu schiebt sich eine kleine Wolke vor die Sonne und die Luft schwirrt nur so vor Spannung, es wird heute bestimmt noch Regen geben.
Gegen Ende kommen dann noch ein paar kräftigere Hügel und dann fahren wir in der kleinen Stadt Qingyang ein, rechts von uns liegen hohe Berge und auch ein buddhistischer heiliger Berg mit charakteristischen Gipfeln, ist von hier zu sehen. Die Werbefotos an der Straße vom Jiu Hua Shan sehen gut aus, vielleicht werde ich im nächsten Jahr hier einen Tag einschieben, um den Berg zu besteigen.
Schon bei der Einfahrt in die Stadt Qingyang findet sich eine Straße mit Restaurants und Hotels und wir steigen in einem kleinen sauberen Laden für 120 Yuan mit Internet ab.
Genau im Moment unserer Ankunft fängt es in dicken Tropfen an zu regnen, ich habe noch gar keine Lust aufs Zimmer zu gehen, sondern lasse mir von den himmlischen Wasserfluten den Schweiß des Tages vom Körper spülen. Die Dusche danach ist eigentlich gar nicht mehr nötig.
Bis zum Abendessen bleibt noch ein wenig Zeit für Blog und Mails, dann geht es gleich ab ins Bett, denn morgen wollen wir nun doch eine halbe Stunde eher aufstehen und wie es aussieht, erwarten uns trotz der heutigen Wetterentspannung wieder hohe Temperaturen und mindestens genauso hohe Berge. In diesem Sinne – Gute Nacht!