26. Tag: 21. April 2009 „Großkampftag im Staub“
105 Kilometer, vorwiegend auf beschissener, mittlerer und guter Piste und dabei erstaunliche 1682 Höhenmeter von Yuchong nach Meitan
Da die heutige Streckenlänge ungewiss ist und irgendwo zwischen 100 und 140 Kilometern liegt, haben wir uns einem superzeitigen Aufbruch entschlossen, schon halb sieben rollen wir zur Frühstücksnudelbude, dazu gibt’s aus Mangel an heißem Wasser Kaffeetee, auch gar nicht so schlecht und macht auch wach.
Hinter Yuchang geht es dann gleich wieder kräftig nach oben, weiterhin ohne Asphalt, auf wechselhafter Piste, meist gut zu fahren, nur kurze Stückchen sind ab und zu grenzwertig.
Auf jeden Fall ist es angenehm frisch am Morgen und wir teilen die Straße mit vielen Kindern auf dem Weg in ihre Schulen. Übler den bewaldeten Kuppen liegen dichte Nebel und die ersten Bauern sind mit ihren Wasserbüffeln unterwegs.
Im ersten kleinen Städtchen machen wir ein zweites Frühstück an einem Laden, eingelegte Tofus, Kekse und Nutri-Express, das fast chemische Sauermilchgetränk, geben uns Kräfte für die weiteren Anstiege.
Irgendwann sind wir wieder fast auf 1000 Meter Höhe und dann sehen wir in ein tiefes Tal hinab, ein berauschender Anblick und auch die Aussicht auf die Abfahrt wäre keine schlechte, wenn wir nicht auf der anderen Seite wieder hinauf müssten.
Fast ungebremst geht es dann auf der Piste ganz tief nach unten, unten ist ein netter kleiner Ort, der mehr als zur Hälfte aus stilvoll gestalteten Neubauten besteht. Neubauten scheinen hier überhaupt gefördert zu werden, unzählige neue Häuser in Weiß, nur zwei oder drei Typen gibt es in jedem Dorf und in jeder Siedlung. Ich muss noch einmal irgendwo fragen, ob es dafür irgendein Förderprojekt gibt.
Mittag rollen wir wieder in einer kleinen Stadt ein, die Polizei geleitet uns zu einem Restaurant und das essen ist mehr als exzellent, frische Farben, frischer Geschmack, nur helle Sojasoße und frische Kräuter.
Leider nimmt dann aber auch der verkehr zu und auf der Piste wird es zunehmend hektischer, die Hupen der Fahrzeuge scheinen Mehr Resonanzraum zu haben als der Motor Hubraum und alle fahren mit dem Dauerfinger auf der Hupe herum. Dazu wird ordentlich Staub auf der Piste aufgewirbelt. Das es natürlich ständig hoch und runter geht, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen.
Gegen 17 Uhr kommen wir dann endlich vöölig eingedreckt und leicht entnervt in Meitan an, die schöne Landschaft heben wir nur am Rande wahrgenommen, wir hatten heute grandiose Ausblicke und viele schöne, saubere Dörfer links und rechts unserer verstaubten Piste und für nächstes Jahr ist der Abschnitt hier unbedingt zu empfehlen.
Im Hotel heißt es dann erste einmal wieder Sachen waschen und alles entstauben, bevor es zum Essen geht. In einer Foodmeile gibt es unzählige Grillstände und das ist heute genau das Richtige, viel Gemüse und Huhn ohne Knochen, so darf ein Tag zu Ende gehen.