8. Tag: 3. April 2009 „I like my bike“
106 Kilometer mehr oder weniger am Perlfluss entlang von Deqing nach Wuzhou, 549 Höhenmeter
Sieben Uhr geht es los, wir packen ein paar Nutri-Express, ein hauptsächlich wohl chemisches Frucht-Sauermilch-Ezeugnis und ein paar Labberbrötchen ins Gepäck und suchen die Fähre über den Fluss, denn dort führt die Nebenstraße entlang. Auf der Fähre halten wir dann unser kleines frühstück ab und dann geht es auf der anderen Seite erst einmal durch ein kleines Dorf. Alle Familien stehen auf der Straße, eine dampfende Schüssel mit Reisbrei und Gemüse in der Hand und halten frühstückend ein Schwätzchen über das Wetter. Wir haben beschlossen das Wetter vom Tage auch für den nächsten Tag zu prognostizieren und haben damit gute Erfahrungen gemacht, es ist angenehm um die 20 Grad und trüb und diesig, wie gestern.
Auf der Nebenstraße gibt es fast keinen Verkehr und die Ursache zeigt sich ein paar Kilometer weiter: der totale Stau, über Kilometer reihen sich die Lkw aneinander, eine Ursache scheint es nicht zu geben, denn lediglich zwei liegen geblieben Trucks blockieren eine Spur und dahinter und davor staut es sich jeweils fast 10 Kilometer. Die Gewinner sind wir und die anderen Radfahrer aus der Region, die mühelos in der Mitte oder rechts am Stau vorbeiziehen.
An einem Abzweig machen wir ein zweites frühstück und Nudelpause und mit frischen Kräften geht es dann über einen kleinen Berg und auf der anderen Seite wieder hinunter.
Beim Mittagessen werden wir von dutzenden von Kindern belagert, gleich gegenüber dem Lokal mit gebratenen Nudel liegt die Schule und es ist gerade Pause. Mit dem Stundeklingeln sind alle verschwunden und wir fühlen uns fast einsam.
Die Einfahrt nach Wuzhou zieht sich in die Länge, die Neustadt und die Vorstadt sind größer als das eigentliche Wuzhou. Bevor wir das Zentrum erreichen besichtigen wir noch den Drachenmuttertempel, irgendwann in früheren Zeiten hat die so genannte Drachenmutter fünf steinerne Eier ausgebrütet und die Drachen groß gezogen, die nun die umliegenden Flüsse beschützen sollen.
Bei schönem Wetter hätten wir wohl eine gigantische Sicht gehabt, so bleibt uns nur das Spektakel, das die wenigen Besucher machen zu genießen.
Wuzhou hat ein schönes Zentrum aus herunter gewirtschafteten Gebäuden im neoklassizistischen Stil, dazwischen gibt es moderne Kaufhäuser und Shopping-Zentren. Ein schönes Hotel finden wir schnell, zu einem günstigen Preis gibt es drei Sterne Komfort und eine schöne Aussicht.
Abends regnet es ein bisschen, was uns beim Abendessen in einem belebten Restaurant nicht stört, abends gibt es noch eine Massage für 3 Euro und dann schlafe ich einem neuen Tag entgegen ein.