12. Tag: 7. April 2008 „Capuccino im Sonnenschein“
Ruhetag in Yangshuo, 17 gemütliche, flache Kilometer
An einem Ruhetag in Yangshuo machen wir Reisenden genau das, was Touristen in Rom, Paris und Sydney tun, ein wenig Sightseeing, ein bisschen Lustwandeln und viel Kaffee trinken. Genauso beginnt unser Tag dann auch mit einem gemütlichen Frühstück.
Bei schönstem Sonnenschein radeln wir dann aus der Stadt heraus. Hier sind wir nicht mehr die einzigen Radler, sondern suchen gemeinsam mit hunderten chinesischer Touristen und ein paar Ausländern das Vergnügen, die Umgebung auf zwei Rädern zu erkunden.
„In“ sind gerade Tandems, die man für 30 Yuan pro Tag ausleihen kann und im Doppelpack gehen die Chinesen dann auf gemütliche Tour. Der schlechte Zustand der Räder verhilft uns dann zu unserer heutigen guten Tat. Ich habe eine „Tradition“ der letzten Tour wieder aufgenommen; wir versuchen täglich etwas Gutes zu tun. Einem chinesischen Pärchen war die Kette herunter gerutscht und hatte sich verkeilt und wir konnten mit professionellem Einsatz helfen und das Rad wieder richten.
Hubert und Heino besteigen den Berg und werden wie immer von den „Wasserträgerinnen“ unaufgefordert verfolgt. Auf dem Parkplatz des wartet immer schon eine Gruppe älterer Frauen auf die nächsten Touris, dann wird aufgeteilt, auf jeden kommt eine Trägerin mit Cola, Bier, Wasser und Postkarten und dann wird der arme Tourist verfolgt und zugequatscht. Die Strategie wirkt, wirklich jeder kauft dann etwas.
Ich bleibe unten im Restaurant und schone meinen gestauchten Fuß bei einem Bier und Schreibarbeit am Computer, damit ich endlich ein paar Artikel ins Blog stellen kann.
Nach knapp zwei Stunden sind Hubert und Heino, versorgt mit Wasser und Postkarten wieder zurück, wir essen den lokalen „Bierfisch“, ein großer Flussfisch geschmort in einer stark bierhaltigen Würzmarinade, angenehm wenig Gräten hat das Tier, also einmal ungetrübter Genuss und danach weitere Kaffee..
Hubert und Hein besichtigen auf dem Rückweg noch eine Wassergrotte, ich mache mich auf den Weg in die Stadt zurück und beende meine Arbeit. Dann schlendere ich noch ein wenig durch den Volkspark und besteige den kleinen Berg mit Pagode, um ein wenig die Aussicht über Stadt und Flusslandschaft zu bekommen.
Abends habe ich dann ein Restaurant organisiert, in dem wir eine giftgrüne Schlange in einer Suppe gegart mit Hühnchen serviert bekommen. Geschmacklich ist es keine Sensation, die Haut ist zäh und es mach Mühe, das wenige Fleisch vom Knorpel zu saugen.
Nach dem Mahl schlendern wir dann noch einmal mit den Hunderten anderen Touristen durch die „Weststreet“ und beenden den Tag, wie wir ihn begonnen haben, mit einem Capuccino.