Dienstag, 15. Juli 2008, von Dongzhazhen nach Meixian, 112 Kilometer, 874 Höhenmeter


Vorbei ist das trübe Wetter und die Sonne strahlt wieder und es ist gleich am Morgen sehr warm und stickig. So in dieser Art wird das Wetter wohl bis Beijing bleiben und ich finde es nicht sehr angenehm.

Frühstück gibt es im Hotel und dann geht es weiter auf der belebten Straße. Auch heute bleiben wir erst einmal zusammen und fahren im Pulk, denn zu den viele Autos kommen wieder einmal jede Menge Tunnels, die lang und unbeleuchtet sind und durch die wir uns nur im Schutz der Gruppe und einigermaßen beleuchtet trauen.

Die Straßenränder werden genutzt um eine Sorte roter Beeren zu trocknen, die an unscheinbaren Sträuchern wächst. Die Geruchs und Geschmacksprobe zeigt, dass es sich nicht um eine süße Gaumenfreude handelt, sondern um Sichuanpfeffer, der den Gerichten eine fasst betäubend scharfe Note gibt.

Vor Baoji ist dann endlich Schluss mit dem vielen verkehr und wir biegen in eine Nebenstraße, die erst einmal 300 Meter nach oben geht, in Kombination mit der feuchten Hitze ein kleiner Kraftakt und das T-Shirt klebt nur so am Körper und nimmt in Kombination mit dem Straßensstaub eine unansehliche Färbung an.

Hinter dem Berg treffen wir die andere Gruppe in einer Nudelstube und sie uns den Laden empfehlen bleiben wir hier bei einigen riesigen Portionen und ein paar kalten Gerichten dazu. Wieder einmal lassen wir dann eine Fotoorgie mit dem Personal über uns ergehen, bevor es dann in die Stadt Baoji hineingeht.

 

Eine große Straße hinunter rollen wir dann auf eine Große Mao Tse Tung Statue zu und natürlich machen wir auch hier einen langen Fotostopp. Nachdem es in den 80er und 90er Jahren noch Diskussionen um die politische Rolle des Großen Vorsitzenden gab und eine 60/40 Regelung getroffen wurde, das heißt 60 Prozent seiner politischen Aktionen seien positiv und 40 Prozent negativ zu bewerten, braucht es heute keiner Sprachregelung mehr. Das heißt, das heute kaum noch einer über Mao und Genossen debattiert, denn es geht ja wirtschaftlich aufwärts und für Politik interessiert man sich im Moment kaum hier im Lande, außer für die Ereignis rund um die olympischen Spiele und eins dieser Ereignisse sind wir.

Die Stadt durchqueren wir auf einer großartigen sechsspurigen Piste, eine angenehme Abwechslung zu der schmalen verkehrsreichen Straße heute Morgen und gestern. Dann nehmen wir wieder die Nebenstraße und es geht durch eine weite Ebene mit Dörfern und Maisfeldern in den späten Nachmittag.

Kurz vor Meixian allerdings holpern wir dann noch einmal durch eine lange und staubige Baustelle, die sich fast 10 Kilometer hinzieht, aber dann liegt endlich das kleine Städtchen vor uns. Das Hotel liegt direkt neben dem Nachtmarkt und es gibt Leckereien vom Grill und besonders sind die Tintenfischspießchen hervorzuheben und auch der gerillte Fisch ist sehr lecker.

In der Nähe des Hotels gibt es dann noch einen Massagesalon und die halbe Gruppe zieht dort zu einer Fußmassage ein und auch ich gönne meinem Rücken wieder einmal ein paar feste Griffe und lasse mich von einer jungen Dame verbiegen. Gut massiert besorge ich mir dann noch ein Bier und schreibe ein paar Zeilen am Computer, bevor ich kurz nach Mitternacht in mein Bettchen falle.

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