Sonntag, der 29. Juni 2008, von Anxi nach Yumen, 139 Kilometer, 435 Höhenmeter


Nach einem zeitigen Frühstück starten wir in einen weiteren sonnigen Wüstentag. Allerdings bläst der Wind ein wenig von der falschen Seite und das merken wir sofort, als wir auf die Autobahn einbiegen. Auch will uns der Angestellte an der Mautstation nicht auf die Autobahn lassen, aber er will auch nicht mit seinem Vorgesetzten telefonieren. Also schlängeln wir uns an ihm vorbei und sagen „Tschüss“ und winken noch einmal und sind auf der Autobahn.

Neben der Autobahn gibt es zwar noch eine kleine Nebenstraße, die war im letzte Jahr noch komplett unbefahrbar und ist nun auch asphaltiert, aber die Straße geht ständig kleine Hügel auf und ab und die Asphaltdecke ist von niedriger Qualität und verflüssigt sich ab 10 Uhr in der Hitze des Vormittags.

Eine Gruppe von Rad fahrenden Chinesen ist ein paar Kilometer weiter gerade dabei, diese kleine Straße zu verlassen, ein Loch in den Stacheldraht der Autobahnabsperrung zu schneiden und auch über die Autobahn weiter zu fahren. Die 17 Chinesen begleiten uns eine Weile. Sie kommen aus einer kleinen Stadt bei Ürumqi und fahren natürlich auch bis Beijing und wir werden sie auf dem Wege dahin wohl noch diverse Male treffen.

Bis Mittag kämpfen wir zum Tei heftig gegen den Wind, doch nach einer langen Pause in der Raststätte hat dieser dann seine Richtung geändert und die zweite Hälfte des Weges müssen wir nicht mehr ganz so heftig strampeln, um voran zu kommen.

Auch ist dann endlich nach knapp 100 Kilometern die Wüste zu Ende und es geht vorbei an Sonnenblumenfeldern und links und recht gibt es kleine Dörfer und Bäume und relativ viel grün, was nach der öden Landschaft der letzten Tage den Augen gut tut.

Gegen 18 Uhr erreichen wir dann nach einem langen Tag das Hotel in Yumen, auf eine Stadtbesichtigung hat niemand mehr Lust, sondern nur auf eine ausgiebige Entstaubung unter der Dusche. Danach bleiben wir faul und essen ausgiebig im Hotelrestaurant. Das Essen ist gut und üppig, aber aus irgendwelchen Gründen gibt es im ganzen Hotel kein kaltes Bier.

2 Reaktionen zu “Sonntag, der 29. Juni 2008, von Anxi nach Yumen, 139 Kilometer, 435 Höhenmeter”

  1. Karin Chai

    Ich finde die Berichte ganz schoen, aber was ist denn nun mit meiner Schwester Marlies los, die ein Loch im Kopf hat und von der ich seither ueberhaupt nichts mehr hoere?
    Apropos, wer in China ein Steak bestellt, soll sich nicht wundern, dass er Bauchschmerzen bekommt.

  2. Heidebreck Rainer

    Hallo, Frau Karin Chai,
    eigentlich doch ein gutes Zeichen, wenn man von der Frau mit dem Loch im Kopf nix mehr hört. Vom Mann mit den gebrochenen Rippen, liest man dagegen eine Menge. Was ist da besser? Na, also!
    Bei so einer Radltour sind die kleinen Löcher im Reifen anscheinend viel interessanter…..
    Also meine Schwester (ich habe keine), hätte mir bestimmt schnell eine Email geschickt – um mich zu beruhigen!
    Das mit dem Steak ist ja stark, bestellt sich der Tom eins und „Peng!“, wie der Chinese vielleicht sagt, schon ereilt ihn die gerechte Strafe! Warum schreibt er auch nix über Marlies!

    Mit den besten Grüßen, der Marlies-Fan (ich bin Fan aller Teilnehmer) und Radkam´rad Rainer, alias heifisch43@aol.com

    P.S. Nicht alles ist ganz ernst gemeint!

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