Sonntag, 15. Juni 2008, Ruhetag in Urumqi


Alle sind mehr als begeistert vom Frühstücksbuffet, danach machen wir uns auf die Socken, um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Gleich beim Hotel, aus der Hochhausschlucht der Hauptstraße heraus liegt der Rote Berg mit einem Tempel oben auf und auf und dorthin wollen wir. Im Park rundherum herrscht chinesische Wochenendgetümmel. Hunderte von chinesischen und uigurischen Familien sind unterwegs, um einen kleinen Ausflug zu machen. Im Gewühl steigen wir die Stufen hinauf und haben von der Pagode einen wunderbaren Rundblick über die Stadt. Ich erzähle meiner Gruppe ein wenig über die Besonderheiten der Provinz, die hauptsächlich von Uiguren, Kasachen, Mongolen und anderen Turkvölkern besiedelt ist, aber inzwischen dominieren in den Großstädten die Chinesen das Stadtbild.

Dann müssen wir erst einmal wieder zurück ins Hotel und fahren zum Fahrradladen. Hier gibt es den ersten guten Fahrradladen auf der gesamten Tour und wir stellen fest, wir sind wieder zurück in unserer Welt. Aufgrund der gestrigen Erfahrungen erstehen Heike und ich einen Fahrradhelm, ich besorge noch drei Sattelstützen ohne Federung, da es bei unseren gefederten „Wackeldackeln“ zu viele Probleme gab und eine große Flasche Kettenöl. Auch die zerschroteten Luftpumpen werden gegen chinesische Modelle ausgetauscht. Zurück im Hotel geht jeder seinen eigenen Weg und ich kümmere mich noch um ein paar kleine Angelegenheiten meiner Teilnehmer. Am Nachmittag geht es dann mit Rosemarie noch einmal zu einer Infusion in die Klinik, dann steht ein Interview mit Radio Deutsche Welle auf dem Programm, das ich in Chinesisch geben muss und dann ist schon wieder Zeit fürs Abendbrot und für meinen Blog konnte ich noch nichts tun.

Heute essen wir mit der anderen Gruppe zusammen und okkupieren ein schönes Lokal. Wie immer ist die Küche ausgezeichnet, besonders gut war der gedämpfte Fisch und am Ende sind alle Teller fast schon peinlich blank geputzt.

Zurück im Hotel wollen noch ein paar Leute eine Massage und dann tauche ich bis zwei Uhr morgens ab ins Internet und kann wenigstens alle Blogeinträge bis zur chinesischen Grenze vervollständigen, bevor mir die Augen im wahrsten Sinne des Wortes zufallen..

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