Samstag, 14. Juni 2008, mit dem Taxi von Urumqi zurück nach Shihezi und dann wieder mit dem Rad nach nach Urumqi, 40 Kilometer, 200 Höhenmeter
Das Frühstücksbuffet im Hotel ist überwältigend und es ist unmöglich, sich einmal um den Buffettisch herum zu fressen und noch schwieriger eine Auswahl zu treffen.
Danach brauche ich etwas Zeit zum Sortieren meiner Sachen und um noch einmal nach Rosemarie zu sehen. Ich konnte eine nette Englisch sprechende chinesische Reiseleiterin auftreiben, die am Abend mit Rosemarie noch einmal ins Krankenhaus zur Infusion fährt.
Mit Helma bummele ich einmal die Straße hinunter, auf der Suche nach einem Optiker. Dort lässt sie sich dann zwei Brillen machen und ich bekomme als Geschenk vom Laden eine neue Sonnenbrille, nun schon meine fünfte auf dieser Reise und ich hoffe, dass sie diesmal länger hält.
Danach schwingen wir uns in ein Taxi und fahren wieder aus Urumqi heraus in die nächste größere Stadt, Shhezi. Dort übernachtet unsere Teilgruppe und ich werde meine Gruppe in Empfang nehmen und durch den Großstadtverkehr zum Hotel in Urumqi lotsen.
Eine gute Stunde später und viel zu früh sind wir in Shihezi, wir suchen uns ein kleines Sichuan-Lokal und haben ein nettes spätes Mittagessen und zwei Flaschen Bier und dann wandern wir einen Straßenzug weiter zum Hotel, in dem die andere Gruppe übernachten will.
Wieder einmal ist eine kleine Katastrophe passiert und es gab einen mittelschweren Sturz, deshalb sitzt Marlies schon mit Kopfverband in der Hotelhalle und Heike hat ein paar blaue Flecken und ein paar kleine Schürfwunden. Wieder einmal zeigt sich, dass die Kopfwund hätte vermieden werden können, wenn Marlies einen Helm getragen hätte. Heike ist auch auf den Kopf gestürzt, der Helm ist hin, aber Heike blieb unversehrt.
Mit meinem gesunden Resthaufen machen wir uns dann auf dem Weg nach Urumqi. Erst geht es auf der Autobahn entlang. Vor uns können wir schon die Skyline der Stadt sehen, dahinter liegt das Massiv des Bogda Fen und überragt und überstrahlt die Stadt im warmen Licht des Abends.
An der Autobahn wehen tausende von Fahnen. Am Dienstag der nächsten Woche kommt hier das Olympische Feuer auf dem weg nach Beijing durch und natürlich wecken diese Beijing 2008 Flaggen sofort unsere Begierde und schon nach ein paar Minuten gehören zwei Flaggen uns. Eine wird sofort an mein Fahrrad montiert und so beginnen wir unseren Einzug in die erste chinesische Großstadt.
Die Einfahrt in die Stadt ist chaotisch, der verkehr ist dicht und die Einfallstraße vom Flughafen mehr als gut befahren. Gut, dass ich die Strecke hier einigermaßen kenne und meine Gruppe gut durch das Chaos navigieren kann, so dass wir eine halbe Stunde später dann ohne uns zu verfahren auch erreichen.
Alle sind begeistert vom Hotel, aber erst einmal nicht von der Idee, auf dem Nachtmarkt essen zu gehen. Trotzdem kann ich alle überreden mitzukommen, wir verteilen uns auf 5 Taxis und fahren auf den WuYiYeChang, einer langen Straße mit hunderten von Essständen und tausenden von Leuten und außer uns gibt es keine ausländischen Touristen.
Die Stände hier sind deutlich geprägt von der Xinjiang Küche, hauptsächlich gibt es Grillstände mit allen möglichen Fleischsorten, aber auch Seafood und Gemüse gibt es hier. Ebenfalls viele Stände mit ShaGuo gibt es, dass sind Tontöpfe mit viel Gemüse und Tofu und verschieden Fleischsorten oben auf.
Mit einigem Glück bekommen wir einen großen Tisch, an den auch alle passen und dann wird bestellt, dass die Tische sich biegen und geschlemmt, bis nichts mehr in den Bauch hinein passt und alle sind froh, hier auf diesen Markt gefahren zu sein. Mehr als müde kommen wir dann gegen Mitternacht wieder ins Hotel zurück und fallen in unsere Betten.