Sonntag, 25 Mai, von Karaköl zum Toktokul-Stausee, 79 Kilometer, 1083 Höhenmeter
Auch heute geht es wieder bergig zu, obwohl wir effektiv kaum an Höhe gewinnen, aber bei schönstem Wetter geht es los und endet auch so. Nachdem wir die ersten Berge geklettert sind haben wir eine rauschende Abfahrt hinunter in ein weites Tal, in dem der Toktokul-Stausee liegt. Stahlblau schimmert der See vor einer grandiosen Bergkulisse. In alle Richtungen liegen Bergketten, die mit Schnee bedeckt sind und durch die wir in den nächsten Tagen hindurch wollen.
Leider habe ich schlecht geschlafen, ich war zu faul im Zimmer meine Isomatte auszurollen und habe nur auf dem Teppich geschlafen. Heute kann ich kaum atmen und habe das Gefühl, ein Elefant liegt auf meiner Brust, noch schlimmer wird es, wenn ich versuche nach unten zu sehen. Ich habe mich total verlegen und bin komplett verspannt und der Staub und die Milben vom Teppich machen auch Volker, mit dem ich den Teppich geteilt habe, zu schaffen.
Deshalb kann ich die Landschaft um uns herum kaum genießen. Am See liegen kleine Orte und fruchtbare Felder in der ansonsten kargen Gegend, die mit kristallklarem Bergwasser bewässert werden. In einer Teestube kann man ein wenig ausruhen und die Gruppe beobachtet amüsiert, wie jeder Neuankömmling mit dem Hund fertig wird. Ich habe inzwischen immer einen Stein bei mir, der im Hosenbein klemmt und schon bei der bloßen Ansicht dieses möglichen Wurfgeschosses klemmt die Töle den Schwanz ein und trollt sich.
Schon am frühen Nachmittag erreichen wir unser Zeltlager am Naryn Flusses am Ostende des Sees. Es dauert einige Zeit, bis wir die Fläche für die Zelte vom niedrigen Wachholdergestrüpp befreit haben, aber der Platz ist wunderschön. Am Ufer gibt es Sandbänke auf der sich einige noch in die Sonne legen und das Wasser ist kalt und erfrischend.
Das Abendbrot ist lecker wie immer und inzwischen hat die Crew auch die zu kochende Menge im Griff, so dass alle richtig satt werden und dann geht ein ruhiger angenehmer Tag am Lagerfeuer auf der Sandbank zu Ende und endlich auch einmal ein Tag ohne Streitereien und ermüdende Diskussionen.
Am 2. Juni 2008 um 15:19 Uhr
Liebe Grüße aus Berlin für unseren lieben Freund Dieter Koehler u. an die ganze Reisegruppe u. weiterhin alles,alles Gute auf dem Weg nach Peking.
Besonders ohne Unfälle u. andere Unbill!!!!
Vielen lieben Dank an den Autor der int. Berichte u. Fotos. Dieter scheint das Essen gut zu bekommen, siehe den kleinen Bachansatz.
Liebe Menschen habt Ihr unterwegs getroffen, so wie Marco Polo vor 1000 Jahren!
Alles Liebe für die Gruppe u. Ende der Meckerei,senden herzlichst,
Gisela u. Manfred