Dienstag, 26.2. von Lutra Ipatis durch die Ebene von Thessalien nach Pili, 125 km, 1134 Höhenmeter:“Der erste Tag ohne Ulli“


Der Tag beginnt traurig, unser Künstler, Lebenskünstler und gute Laune Tank verlässt uns, nein Ulli hat nicht aufgegeben, Ulli muss einen Abstecher nach Mexiko machen, Familienangelegenheiten, ein schöner runder Geburtstag, und in spätestens zwei Wochen ist er wieder zurück. Doch bis dahin wird er uns mächtig fehlen, aber es ist auch ganz gut für Ulli, der in einer nächtlichen Aktion im Foyer des Hotels seine sechs großen Taschen sortiert hat und sich nun etwas erleichtern kann. Sein Fahrrad führen wir natürlich bis dorthin auf dem Trailer mit.

Heute ist es ziemlich frisch, 4 Grad über Null zeigt das Thermometer, aber es scheint wieder einmal ein grandioser Tag zu werden, denn kein Wölkchen trübt den stahlblauen Himmel. Auf einem holprigen Schotterweg geht es am Anfang vorbei an Baumwollfeldern, Obstgärten und knorrigen Platanenhainen. Dann kommen wir wieder auf die Straße zurück und klettern den nächsten Berg hinauf. Es ist ein schöner Berg mit grandiosen Ausblicken, nicht zu steil, aber auch nicht ganz ohne Anstrengung zu fahren. Auf der anderen Seite beginnt die Ebene von Thessalien noch etwas hügelig und an einem kleinen Stausee machen wir dann unser übliches mittägliches Picknick. Die Hälfte des bis dato längsten Tages ist geschafft und ein Großteil der Höhenmeter liegt hinter uns und alle sind noch guter Laune.

Am Nachmittag kommen wir alle ganz gut zurecht mit dem Windschattenfahren, das Feld hat sich in zwei Gruppen aufgeteilt, die einen ein wenig schneller und die anderen ein paar hundert Meter hinterher. Dieter, unser ältester und erfahrenster Radler, spendet der zweiten Gruppe Windschatten und ein angenehmes Tempo und so ist recht schnell die 100 km Marke erreicht. Danach wird es für einig noch etwas anstrengend, denn nach dem langen Sitzen tut doch der Po am Abend etwas weh. Doch trotz der 125 km Etappe sind wir noch im Hellen am Hotel und allen ist die Angst vor der Megaetappe am übernächsten Tag genommen.

Das Hotel ist sehr angenehm, schöne Zimmer mit guter Sicht auf den Eingang in eine schmale Schlucht, über die eine alte gemauerte Einbogenbrücke führt, die gut und gerne hätte auch im alten China stehen können.

Leider gibt es im Hotel wieder kein Internet, aber große Waschbecken und eine große Heizung in den Zimmern, so dass ich mir einen Waschtag verordne, was mich bis zum Abendbrot in der nahe gelegenen Taverne beschäftigt. Obgleich des langen Tages ist die Stimmung beim Essen locker und gelöst, wahrscheinlich, weil wir am nächsten Morgen etwas länger schlafen können und uns nur eine kurze Etappe erwartet.

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